16. dokumentarfilmwoche hamburg Festivalzentrum in der frappant-Galerie vom 4. bis 7. April 2019
Alle Gäste und Dokumentarfilminteressierten treffen sich im zweiten Jahr in der frappant-Galerie, holen sich ihre Festivalpässe und kommen in den Austausch über Dokumentarfilm! Neben der Installation finden hier unsere Diskussionsveranstaltungen und Lectures der Reihe Positionen und zur Retrospektive statt.
Die neuen fux Lichtspiele im 1. OG begleiten in ihrer Eröffnungswoche unser Programm mit zwei Filmen in Erinnerung an den kürzlich verstorbenen Jonas Mekas. Viele der internationalen Gäste des Festivals übernachten bei dock europe in der Gästeetage, essen in der Cantina und gehen in den slot im Keller zum dokfilmclub!
Wir präsentieren dieses Jahr eine handverlesene Auswahl der interessantesten und außergewöhnlichsten Dokumentarfilme. In insgesamt 38 Veranstaltungen an den Spielorten Metropolis, B-Movie, Lichtmess, frappant Galerie und den fux-Lichtspielen sind u.a. aktuelle deutsche und internationale Filme erstmalig in Hamburg zu sehen.
Zu jedem unserer Filmveranstaltungen haben wir die Filmemacher*innen eingeladen, um mit ihnen ein ausführliches Publikumsgespräch zu führen. Uns ist es wichtig, einen Raum zu bieten, der nicht nur Bilder in Bewegung bringt, sondern auch die Gedanken über die gewählten Inhalte und Formen. Als Gäste freuen wir uns u.a. Andreas Goldstein, Thomas Heise, Christoph Hübner, Rainer Komers, Kristina Konrad, Peter Mettler, Peter Sempel, Albert Serra, Kazuhiro Soda und Gabriele Voss in Hamburg begrüßen zu dürfen. In der diesjährigen Retrospektive setzen wir uns kritisch mit dem ambivalenten Werk der DEFA-Filmemacher Walter Heynowski und Gerhard Scheumann auseinander, deren Filme sich zwischen Dokument und Propaganda bewegen. Zur Eröffnung zeigen wir den Film »Freier Fall: Johanna K.« (1992) des im vergangenen Jahr verstorbenen Klaus Wildenhahn, ein wichtiger und langjähriger Begleiter unseres Festivals.
Donnerstag 04.04., 14 Uhr, Reihe Positionen
Installationseröffnung: Establishing Shots
Daniel Kötter, D 2017, Installation, OmeU
»Establishing Shots« – das sind 58 kurze Videos auf 58 chinesischen Mobiltelefonen, die in acht afrikanischen Ländern sowie in Hongkong und China gedreht wurden. Sie dokumentieren die Komplexität der sino- afrikanischen Beziehungen und stellen die Idee von Chinafrika in fünf Kapiteln vor.
Gast: Daniel Kötter, international tätiger Filmemacher und Musiktheater-Regisseur.
Freitag 05.04., 11 Uhr, Reihe Positionen
Buchvorstellung „Duisburg Düsterburg“ – die B-Seite
34 Jahre lang hat Werner Ružička die Duisburger Filmwoche geleitet. Dieser Perspektive widmet sich der im November 2018 im Verbrecher Verlag erschienene Gesprächs- band „Duisburg Düsterburg“, in dem Ružička mit dem Medienwissenschaftler Simon Rothöhler und dem Filmjournalisten Matthias Dell spricht. Die Buchvorstellung ist als B-Seite des Buches gedacht: Werner Ružička spricht mit Matthias Dell über das, was in „Duisburg Düsterburg“ noch nicht gesagt wurde. Über Popkultur etwa. Oder darüber, wie er einmal auf dem Essener Güterbahnhof die dislozierten Beatles traf.
Gäste: Werner Ružička & Matthias Dell
Freitag 05.04., 14.00 Uhr, Reihe Positionen
Lebens-Geschichte des Bergarbeiters Alphons S. – 1. Teil
Christoph Hübner (R/K), Gabriele Voss (R), BRD 1978, 30 min, restaurierte Fassung
Prosper/Ebel – Inmitten von Deutschland
Christoph Hübner (R/K), Gabriele Voss (R), BRD 1982, 77 min, restaurierte Fassung
Von 1979 bis 1982 lebte und arbeitete eine Gruppe von Dokumentarist*innen des 1978 gegründeten RuhrFilm-Zentrums in einer kleinen Bergarbeitersiedlung in Bottrop-Ebel und begleitete mit der Kamera das Leben der Bewohner über und unter Tage.
Gäste: Christoph Hübner & Gabriele Voss
Samstag 06.04., 11.00 Uhr
Retrospektive Walter Heynowski & Gerhard Scheumann – Kurzfilmprogramm
Remington Cal. 12 DDR 1972, 14 min Eintritt kostenlos DDR 1976, 11 min Am Wassergraben DDR 1978, 16 min Geldsorgen DDR 1975, 6 min
Meiers Nachlass DDR 1975, 21 min
Der Mann an der Rampe DDR 1988, 13 min
In der diesjährigen Retrospektive setzen wir uns kritisch mit dem ambivalenten Werk der DEFA-Filmemacher Walter Heynowski und Gerhard Scheumann auseinander, deren Filme sich zwischen Dokument und Propaganda bewegen.
Samstag 06.04., 14.00 Uhr
Retrospektive Walter Heynowski & Gerhard Scheumann –
Now & Then | Diskussion
2019 eine Retrospektive zu den Filmen von Heynowski & Scheumann zu veranstalten ist auch die Ansage, dass diese Filme immer noch etwas für die Gegenwart bereithalten: Weil sie von der Vergangenheit erzählen, zumal aus der Perspektive eines obsoleten politischen Regimes, aber auch weil sie Fragen des Umgangs mit Fakten und ihrer Manipulation aufwerfen.
Gäste: Thomas Heise und Andreas, Moderation: Alejandro Bachmann, Kurator der Retrospektive
Sonntag 07.04., 13.30 Uhr, Reihe Positionen
Das (wieder-)gefundene Material – Ein Gespräch über die Arbeit mit Found
FootageAnhand dreier sehr unterschiedlicher Filme – »Missed Embrace«, »Der Funktionär« und »Unas Preguntas« – wollen wir darüber sprechen, in welchem Verhältnis Archivbilder oder Found Footage zur Geschichte und unserer Erinnerung stehen.
Mit Gästen
Sonntag 07.04., 15.30 Uhr, Reihe Positionen
Chinafrika.mobile
Daniel Kötter (R), D 2018, 38 min, OmeU
Die Kamera verfolgt den Lebenszyklus eines Mobiltelefons, von der „Geburt“ in den Minen im Kongo über die Herstellung in chinesischen Fabriken bis hin zur Nutzung und zu seinem „Tod“ auf den Märkten und Recyclingdeponien in Nigeria.
Gast: Daniel Kötter
Hamburg-Premiere
Sonntag 07.04., 17.00 Uhr, Reihe Positionen
Jonas Mekas‘ Filmdiaries – Vortrag von Eva Kuhn
Eva Kuhn arbeitet seit 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Gegenwartskunst an der Leuphana Universität Lüneburg. 2013 promovierte sie an der Universität Basel mit der Arbeit „leben – filmen. Jonas Mekas’ filmisches Lebenswerk“.
Weiterführende Informationen:
https://dokfilmwoche.com/de/festivalzentrum-dokfilmclub-2/
Ausführliche Infos zum Gesamtprogramm:
https://www.dokfilmwoche.com