Fortbildung 2023/24 StoP© – Stadtteile ohne Partnergewalt
StoP ist ein nachbarschaftsbezogenes Handlungsmodell zur Prävention und Intervention bei häuslicher Gewalt. Aktuell arbeiten 40 Projekte in unterschiedlichen Städten in Deutschland und Österreich (z.B. HH, Wien, Dresden, Salzburg, Glinde, Braunschweig, Berlin, Dornbirn) nach diesem Konzept bzw. sind im Aufbau.
Der StoP-Ansatz kombiniert erstmalig theoretisches und praktisches Wissen aus den Bereichen der Arbeit gegen die Gewalt an Frauen und der sozialraumorientierten Arbeit. Er bewegt sich inhaltlich und methodisch im Schnittfeld von emanzipatorischer, gewaltpräventiver Arbeit, Förderung von Zivilcourage und Empowerment, Gruppen-, Netzwerk und Nachbarschaftsarbeit.
Zum Hintergrund
Gewalt gegen Frauen kommt alltäglich vor. Jede vierte Frau ist/ war in ihrer (Partnerschaft) davon betroffen, jeden dritten Tag wird dabei eine Frau getötet. Diese Gewalt ist keine „Frauenfrage“, sondern ein Thema der ganzen Gesellschaft. Sie verletzt Grund- und Menschenrechte, sie zerstört Leben, Gesundheit, ökonomische Existenzen, familiäre und soziale Beziehungen.
Viele Betroffene sprechen nicht darüber, finden nicht den Weg ins Hilfesystem. Oft weiß jedoch das soziale Umfeld davon, Freund*innen, Nachbar*innen ahnen, hören, sehen etwas, wissen aber nicht, ob und was sie tun können. Das gilt nicht selten auch für Sozialarbeiter*innen. Gesellschaftliche Normen, Überforderung, aber auch Angst spielen dabei eine große Rolle.
Doch Studien belegen, dass eine aufgeklärte und gute Nachbarschaft lebensrettend und gewaltreduzierend wirkt. Sie bildet ein wichtiges Potenzial für die Arbeit an gleichberechtigten und gewaltfreien Beziehungen im Geschlechterverhältnis.
Hier setzt das StoP-Konzept mit einem achtstufigen Handlungsmodell an. Aufgezeigt werden Wege zur lokalen Öffentlichkeitsarbeit, Aktivierung zivilgesellschaftlichen Engagements und zum Aufbau lokaler sozialer Netzwerke. Fachliche Grundlage von StoP ist Gemeinwesenarbeit, ein in der Sozialen Arbeit grundlegendes sozialraumorientiertes, partizipatorisches Handlungskonzept.
In dieser Fortbildung lernen Sie, wie das Engagement und das Handlungswissen von lokalen Akteur*innen (Multiplikator*innen, Nachbar*innen) und Gewaltbetroffenen ermutigt und systematisch ausgebildet werden kann.
Veranstalterin
Die Fortbildung wird im und in Kooperation mit dem Internationalen Bildungszentrum dock europe e.V. in Hamburg und der AÖF/StoP Österreich durchgeführt. Die Leitung hat Prof. Dr. Sabine Stövesand (StoP©-Konzeptentwicklerin, Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW Hamburg).
Weitere Infos: https://dock-europe.net/stop-stadtteile-ohne-partnergewalt/
Tel: 040 80 60 92-21
Mail: anmeldung@dock-europe.net